(1) Kunst (ganz gleich ob
Konzert, Theater, Literatur, Film, bildende Kunst oder Performance) geschieht
in öffentlichen Räumen und in "rhetorischen" Situationen.
(2) Kunst-Werke oder -Prozesse lassen vor einem Publikum etwas sehen, hören oder spüren, das vorher so noch nicht erfahren werden konnte. Kunst erweitert Erfahrungsmöglichkeiten. (3) Erinnerungen an Kunstprozesse begleiten einige alltägliche Prozesse - sowohl öffentlich als auch in der privaten Phantasie. Beide - Kunst und Alltag - berühren sich in einem gemeinsamen kulturellen Raum. In den Bildern unserer Phantasien und Träume fließen triviale Erinnerungen mit den Angeboten der Kunst zusammen. (4) Manche Kunst vermittelt Mythen, die alltägliche Situationen mit Überschriften ausstatten, als mehr oder weniger dramatische Spiele inszenieren, zumindest aber gliedern und mit Sinn anreichern. Manchmal verwenden wir daher Kunst-Stücke (z. B. Figuren und Sequenzen aus Romanen oder Filmen), um uns im Alltagsleben zurechtzufinden, tagträumend zu trösten, zu verteidigen - oder um uns mit schönen Illusionen über uns selbst zu täuschen. Why not? Cervantes' Don Quijote und Flaubert's Frédéric sind Gestalten, "die das Leben als einen Roman erleben, weil sie die Wirklichkeit nicht ernst nehmen können" (Bourdieu, Regeln der Kunst). (5) In der Begleitung des
Alltags durch Kunst kann vielerlei passieren:
Steckbrief Jürgen
Frese: geboren Dortmund 1939, promoviert in Soziologie Münster
1966, habilitiert für Philosophie Bochum 1975, lehrt Philosophie in
Bielefeld.
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Wir laden Sie und Ihre Freunde
sehr herzlich ein zu dieser Veranstaltung der Reihe Personen - Projekte - Perspektiven im ATELIERHAUS 'ALTE SCHULE', ÄBTISSINSTEIG 6, ESSEN-STEELE am 14. Dezember 2001 um 20 Uhr (Das Atelierhaus ist in ca. 10 Min. von der S-Bahn Station ESSEN-STEELE zu erreichen.) Doris Schöttler-Boll, Atelierhaus 'Alte Schule', Äbtissinsteig 6, Essen (Allemagne / Germany) |